ERASMUS Slow Food: Everything a cup of coffee contains
Auf Vermittlung von ‚Grenzenlos – World University Service‘ besuchte uns im Rahmen unseres ERASMUS-Projekts zum Thema Nachhaltigkeit in der Ernährung – leider nur virtuell – Valeria Salazar aus Kolumbien, die seit ein paar Jahren in Würzburg studiert. Sie gestaltete mit Studierenden unserer Fachakademie und unserer Partner in Spanien und Italien einen Projekttag zum Thema Nachhaltigkeit in der Kaffeeproduktion:
Zunächst startete Valeria mit einem digitalen Quiz, bei dem alle Teilnehmer*innen gegeneinander antraten und ihr (Un)wissen zu den Themen Kolumbien und Kaffee preisgaben. Wer kann denn schon die genaue Lage von Kolumbien auf der Weltkarte orten? Oder hätten Sie gewusst, wer im internationalen Vergleich den meisten Kaffee konsumiert? Den Sieg im KAHOOT-Quiz trug schließlich ein spanischer Student davon, knapp gefolgt von unserer Kollegin Frau Spindler. Aber selbst den beiden Gewinnern war klar, es lohnt sich auf den Projekttag einzulassen, um mehr zum Thema zu erfahren.
Nach einem Überblick über das Leben in Kolumbien im Allgemeinen beschäftigten sich die Teilnehmer*innen mit den Wachstumsbedingungen der empfindlichen Kaffeepflanze. Sie gingen auch der Frage auf den Grund, welche Auswirkungen der Klimawandel auf den Kaffeeanbau bereits jetzt und noch mehr in den kommenden Jahren hat. Bei anhaltendem Klimawandel prognostizieren Wissenschaftler einen Rückgang der Kaffeeproduktion um 50% bis zum Jahr 2050! Diametral dazu steigt der Kaffeekonsum (derzeit weltweit 500 Billionen Tassen täglich!) weiter an.
Valeria thematisierte auch, unter welchen Arbeitsbedingungen die kolumbianischen Bauern ihren Kaffee produzieren. Alle waren erstaunt, wie viel Handarbeit im Kaffee steckt! Auch die Tatsache, dass in Asien (!) Kaffee angebaut und der Markt von dort mit billigen Bohnen geschwemmt wird, war vielen neu.
Zum Abschluss des Theorieteils trafen sich die Studierenden in virtuellen Gruppenräumen, um in deutsch-spanisch-italienischen Teams zu diskutieren, inwieweit auch uns Europäer die durch den Klimawandel hervorgerufenen Probleme der kolumbianischen Kaffeebauern angehen und welche Möglichkeiten wir alle haben, um an einer Lösung mitzuarbeiten. Alle Gruppen waren sich einig, zukünftig mehr darauf achten zu wollen, wo und wie die von ihnen konsumierten Kaffeebohnen produziert werden, selbst wenn sie mehr für einen fair produzierter Kaffee bezahlen müssen.
Der krönende Abschluss des Projekttages war eine Kaffeeverkostung unter Anleitung von Valeria mit drei verschiedenen Sorten zeitgleich in den Projektländern. Dazu hatten wir zuvor Kaffeepakete gepackt und an unsere Partnerschulen geschickt. Überall frisch aufgebrüht wurde der schwarze Energiespender berochen, geschlürft und gegurgelt. Selbst eingefleischte Teetrinker konnten Unterschiede bei den Sorten schmecken!
Vielen Dank Valeria für diesen unvergesslichen Tag!
Das Gesamtprojekt “Slow Food, living Europe, encouraging the regions” wird unter dem Dach von ERASMUS+ unterstützt aus Mitteln der Europäischen Union.
„Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ ist ein Projekt des World University Service (WUS) und wird gefördert vom Freistaat Bayern, den Ländern Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Weitere Informationen über das Projekt „Grenzenlos“ finden Sie unter: https://www.wusgermany.de/de/auslaenderstudium/grenzenlos
Ansprechpartner
R. Wallner, StDin (Koordination)
S. Tauber, StDin (Projektdurchführung)