In der Woche vom 09.05.2022 bis 13.05.2022 waren vier Lehr­kräfte aus den Fach­be­rei­chen IT , Büro­ma­nage­ment sowie Rechtsanwalt/Verwaltung zu Gast bei unserem neuen Koope­ra­ti­ons­partner auf den auto­nomen Aland-Inseln. In der Insel­haupt­stadt Marie­hamn, die gleich­zeitig größte Stadt des Archi­pels ist, leben etwas 1200 Menschen. Gespro­chen wird schwe­disch gespro­chen, verwal­tungs­tech­nisch gehört die Insel jedoch zu Finn­land. Damit ist die Insel­gruppe Mitglied in der EU, aber, man beachte, in der Zoll-Union sind die Aländer nicht. Das hat den Vorteil, dass Reisende, sofern sie mit dem Schiff anreisen auf Fähre duty free-Shop einkaufen können.

Die deut­schen Lehr­kräfte hatten sich auf die lange Reise gemacht, um auszu­loten, ob und wenn ja, in welcher Form wir zukünftig koope­rieren können. Es handelte sich dabei um den Gegen­be­such zu einem Treffen im April 2022 in Würz­burg. Gleich­zeitig schlossen wir damit ein einjäh­riges Kurz­zeit­pro­jekt ab.

  • 13. Mai 2022

    Bevor wir den Spät­flieger von Marie­hamn über Stock­holm und weiter nach Frank­furt nahmen, genossen wir den sonnigsten Tag der Woche bei einem Besuch der Vier­mast­bark Pommern, die wirk­lich sehens­wert war.

    Das Flug­zeug­hop­ping funk­tio­nierte problemlos, aber die Reise vom Frank­furter Haupt­bahnhof gestal­tete sich als sehr sehr zäh, da der einge­plante ICE fast 1 1/2 Stunden Verspä­tung hatte und wir deshalb auf den Regio­nal­ex­press umsteigen mussten. Das bot Zeit, die Reise noch­mals Revue passieren zu lassen, bevor wir um halb zwei nachts in Würz­burg ankamen.

  • 12. Mai 2022

    Der heutige Tag begann mit einem infor­mellen Meeting — bei einer Wande­rung. So konnten wir die Schön­heit der Inseln so richtig genießen und gleich­zeitig unsere Koope­ra­ti­ons­ideen weiter­ent­wi­ckeln. Ein Pick­nick rundete den Start in den Tag ab, bevor wir an unsere Laptops zurück­kehrten und unsere Ideen konkretisierten.

    Der Fach­be­reich IT ist im Laufe der Woche mit seinen Planungen sehr konkret geworden. Die Bean­tra­gung eines drei­jäh­rigen Projekts mit der Alän­di­schen Schule und einem schwe­di­schen Wind­park­be­treiber ist quasi in trockenen Tüchern. Bei dem Projekt im Bereich Verwal­tung und Büro­ma­nage­ment sind wir leider noch nicht soweit gekommen. An Ideen mangelte es nicht, aber zunächst muss geklärt werden, wie und ob diese im laufenden Unter­richt umge­setzt werden können.

    Fest steht jedoch, dass wir sowohl Schüler:innen als auch Lehr­kräfte an diesen wunder­schönen Ort schi­cken werden, um ihnen die Möglich­keit zum Jobsha­dowing oder Betriebs­prak­tikum zu geben.

    Zum Tages- und Projekt­wo­chen­ab­schluss kredenzten uns unsere finni­schen Freunde eine Alän­di­sche Spezia­lität, den Pfann­ku­chen mit Pflau­menmus und Sahne — der so ganz anders aussah als alles, was wir bis jetzt unter dem Ober­be­griff Pfann­ku­chen gegessen hatten. Lecker war es  in jedem Fall.

  • 11. Mai 2022

    Heute ging es an die Projekt­ar­beit. Die deut­schen Kollegen hospi­tierten im Unter­richt der finni­schen Kolleg:innen und disku­tierten mögliche Koope­ra­ti­ons­formen, entwarfen und verwarfen Ideen, bis die Köpfe rauchten. Da waren wir gar nicht undankbar, als Sofie uns nach Schul­schluss zum Disc Golf mitnahm, einer Kombi­na­tion aus Frisbee und Golf, bei dem man die Plas­tik­scheiben mit möglichst wenigen Würfen in ziem­lich weit entfernte Körbe werfen musste. Mit Ruhm haben wir Deut­sche uns hier wirk­lich nicht bekleckert…

  • 10. Mai 2022

    Am Vormittag zeigte uns Sofie, die finni­sche Projekt­ko­or­di­na­torin, die Fach­be­reiche der Berufs­schule in Marie­hamn an den verschie­denen Stand­orten. Zwar sind die Distanzen sehr über­schaubar, aller­dings, so ließen wir uns sagen, nutzen die Aländer ihre Autos trotzdem gerne und viel!

    Nach­mit­tags hatten wir die Möglich­keit, an zwei Betriebs­be­sich­ti­gungen teil­zu­nehmen. Zunächst ging es zu paf, dem Betreiber der Spiel­au­to­manten auf den Fähr­schiffen, der mitt­ler­weile aber auch im Bereich online gaming aktiv ist. Dort lernten wir ein für uns völlig neues Lehr­kon­zept kennen: Schule ohne Lehrer:innen. So manche:r deut­sche Schüler:in würde sich freuen :-). Tatsäch­lich werden bei der Toch­ter­firma grit:lab aus einer Viel­zahl Bewerber unter­schied­lichster Alters­klasse und Natio­na­li­täten, der älteste Bewerber war 74 Jahre alt, im Rahmen von Logik­test die besten 150 ausge­wählt. Diese wewrden auf Firmen­kosten  für vier Wochen zum sog. Piscine bei grit:lab einge­laden werden. Dort lernen sie von Grund auf das Program­mieren, indem Probleme gestellt, aber keine Lösungs­hilfe geboten wird. Lernen funk­tio­niert nach dem Motto: auspro­bieren, Fehler machen, im Internet recher­chieren, Mitbe­werber fragen. Dabei werden insbe­son­dere auch Sozi­al­ko­me­tenzen geför­dert. Die besten 50 erhalten dann wiederum die Chance den zwei­jäh­rigen Kurs bei grit:lab zu besu­chen. Hoch­in­ter­es­sant, aber leider blieben aufgrund der wenigen zur Verfü­gung stehenden Zeit noch einige Fragen offen.

    Auch die zweite Unter­neh­mens­be­sich­ti­gung bei Ada war höchst inter­es­sant. Dieses Unter­nehmen sorgt für die IT-tech­ni­sche Infra­struktur für die Notfall­num­mern, Kran­ken­häuser und anderer öffent­li­cher Unter­nehmen auf der Insel­gruppe. Dies ist umso wich­tiger, da die Aland-Inseln autonom von finni­schen Fest­land agieren.

  • 09. Mai 2022

    Heute star­teten wir sehr früh, vor 06:00 Uhr, um mit Bus, Stra­ßen­bahn, Zug, Flug­zeug und Fähre unser Reise­ziel nach 15 1/2 Stunden Fahrt­zeit zu errei­chen. Die beschwer­liche Anreise hatte sich aber gelohnt, selbst das drei­stün­dige Warten am Fähr­hafen irgendwo im Nirgendwo im schwe­di­schen Kapällskar, wo sogar das Restau­rant geschlossen hatte 🙂 — die Einfahrt ins Archipel war ein Augenschmaus!