Aktion gegen Neonazis: „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“
Aktion gegen Neonazis: „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“
„Blut muss fließen, knüppelhageldick, wir scheißen auf die Freiheit dieser Judenrepublik“. Der Sänger gröltGewaltparolen und die Arme gehen hoch zum Hitlergruß. Thomas Kuban drehte über mehr als 8 Jahre etwa 50 Neonazis-Konzerte mit versteckter Kamera (u.a. auch in Kürnach bei Würzburg) und ermöglichte so Einblicke in eine Jugendszene, in denen sich ein Außenstehender kaum hineinwagt. Hochbrisant ist das Material, das in diesem Rahmen zusammengetragen wurde und die Grundlage für den Dokumentarfilm von Peter Ohlendorf „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“ bildet.
Dieser Film, der auf der Berlinale den zweiten Preis des Alternativen Medienpreises 2012 erhielt, verdeutlicht die Präsenz neonazistischer Umtriebe und Strukturen und den erstaunlich gelassenen Umgang der Politik damit. Erst nach den NSU-Morden werden die Aktivitäten der rechten Szene allmählich mit dem entsprechenden Bewusstsein gesehen.
Da wir es auch als Aufgabe der Schulen ansehen, junge Menschen für die Gefahr „von rechts“ zu sensibilisieren, wurde Herr Ohlendorf, der Regisseur des Films, für den 26./27.5. eingeladen, in verschiedenen Veranstaltungen an unserer Schule seinen Film zu zeigen und mit den Zuhörern zu diskutieren:
Am 26.5. fand eine Fortbildung für Lehrkräfte der Klara-Oppenheimer-Schule statt, an der über 30 Interessierte teilnahmen. Tags darauf haben in drei aufeinanderfolgenden Einheiten über jeweils 90 Minuten insgesamt fast 400 Schüler aus verschiedenen Klassen den Film gesehen und die Möglichkeit genutzt, Herrn Ohlendorf zu dieser wichtigen Thematik und seinen persönlichen Eindrücken und Erlebnissen zu befragen. An den Gesichtern vieler Schülerinnen und Schüler konnte man ablesen, wie betroffen diese von den dargestellten Szenarien waren. In zwei Veranstaltungen applaudierten die Schüler spontan am Ende des Films.
Wir danken Herrn Ohlendorf, dass er uns die Gefährlichkeit der Neonazis so eindrucksvoll vor Augen geführt und mit großer Geduld und großem Engagement alle Fragen von interessierten Lehrern und Schülern beantwortet hat. Für die Zukunft wünschen wir ihm, dass die Medien ihm und seinem Film endlich die Bedeutung zukommen lassen, die ihm tatsächlich gebührt. Dank gilt auch der Schulleitung für die Unterstützung des Projekts und dem Förderverein für dessen Finanzierung.
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