Unternehmensgründung- auf tschechisch und deutsch
Unternehmensgründung — einmal tschechisch, einmal deutsch
Start des ERASMUS-Projekts
Im September 2014 startete die Klara-Oppenheimer-Schule gemeinsam mit der tschechischen Partnerschule SPSEIT aus Brno ein ERASMUS+-Projekt. Bis Sommer 2017 werden im Rahmen dieses Projekts insgesamt sieben deutsch-tschechische Schülergruppen unterschiedlichster Fachrichtungen gemeinsam das Thema “Unternehmensführung in Deutschland und Tschechien” unter sehr verschiedenen Gesichtspunkten beleuchten. Die Schüler werden u.a. ein Unternehmen gründen, Kaufverträge und damit zusammenhängende Leistungsstörungen beurteilen, ein Produkt entwickeln und eine Datenbank zur Unternehmensverwaltung programmieren.
Im Laufe der letzten Schulwoche vor Ostern fand an der Klara-Oppenheimer-Schule die erste dieser Schülerbegegnungen statt:
Sonntagnachts reisten die beiden tschechischen Kolleginnen Ilona Pauliková und Ivana Gallistlová mit ihrer zehnköpfigen Schülergruppe im Fernlinienbus an. Mitten in der Nacht bezogen sie ihre Bleibe in der Jugendherberge im Stadtteil Zellerau. Jedoch blieb zum Schlafen kaum Zeit, da bereits am Montagmorgen mit der Projektarbeit begonnen wurde.
Im Mittelpunkt des ersten Projekttages stand ein Fachvortrag der IHK Würzburg-Schweinfurt. Sonja Weigel referierte
detailliert über die Voraussetzungen für eine Unternehmensgründung und berichtete von Fehlern und Tücken aus der Praxis. Den informativen Vortrag bereiteten die tschechischen Schüler in Gruppenarbeit mit der Klasse 11RA1 nach, einer Fachklasse für Rechtsanwaltsfachangestellte im 2. Ausbildungsjahr. Außerdem erarbeiteten sie gemeinsam die Technik der Nutzwertanalyse. All dies bildete das Fundament für die Aufgaben der folgenden Tage. Nach einem arbeitsreichen Start wurden schließlich die tschechischen Gäste in ihre Betten entlassen.
Gut erholt lernten sie ihre Partnerklasse 11RA2 dann erst am Dienstag kennen, die deutschen Auszubildenden waren am Tag zuvor in ihren Kanzleien eingesetzt. Nun aber glichen die deutschen und tschechischen Schüler ihren bisherigen Kenntnisstand aus dem Unterricht ab. Die Rechtsanwaltsfachangestellten belegten diese anhand der Arbeitsblätter aus dem Fach Wirtschaftslehre.
Die tschechischen Schüler absolvieren ihre Ausbildung zum zertifizierten Ökonomen im vollschulischen System. Nunbefinden sie sich im dritten von vier Ausbildungsjahren. Seit dem vergangen Schuljahr arbeiten sie in einerschulischen Übungsfirma, die im kleinen Rahmen auch tatsächlich Waren ein- und verkauft. Konkret handeln sie mit einer Zusammenstellung eines Kulturbeutels unter dem Markennamen „Travelpack Simple Choice“. Dafür hatten die Schüler eine Unternehmensvorstellung in PowerPoint und einen kurzweiligen Werbefilm für ihr Produkt erstellt und dem deutschen Publikum präsentiert.
Das Eis war gebrochen und fünf bilaterale Teams wurden eingeteilt. Diese untersuchten arbeitsteilig die Unterschiede und Gemeinsamkeiten gängiger deutscher und tschechischer Rechtsformen anhand des Materials der IHK, des Bundeswirtschaftsministeriums, eines tschechischen Businessportals, der Europäischen Kommission und einem fachbezogenen Computerspiel. Je Gruppe wurden auch weitere, adäquate Varianten ins Visier genommen, bspw. die Genossenschaft oder die britische Limited Company. Ein Hauptaugenmerk lag auf der Europäischen Gesellschaft SE. Alle Optionen wurden schließlich auf Herz und Nieren geprüft, also Vor- und Nachteile abgewogen. In der Überschau in Form einer stillen Galerie kamen die Kernpunkte der Rechtsformwahl zutage.
Am nächsten Morgen glichen die deutschen und tschechischen Schüler ihren bisherigen Kenntnisstand aus dem Unterricht ab. Unser Schüler der 11 RA 2 belegten diese anhand der Arbeitsblätter aus dem Fach Wirtschaftslehre. Die tschechischen Schüler absolvieren ihre Ausbildung zum zertifizierten Ökonomen im vollschulischen System. Nun befinden sie sich im dritten von vier Ausbildungsjahren. Seit dem vergangen Schuljahr arbeiten sie in einer schulischen Übungsfirma, die im kleinen Rahmen auch tatsächlich Waren ein- und verkauft. Konkret handeln sie 11 RA 1 einer Zusammenstellung eines Kulturbeutels unter dem Markennamen „Travelpack Simple Choice“. Dafür hatten die Schüler eine Unternehmensvorstellung in PowerPoint und einen kurzweiligen Werbefilm für ihr Produkt erstellt und dem deutschen Publikum präsentiert.
Das Eis war gebrochen und fünf bilaterale Teams untersuchten arbeitsteilig die Unterschiede und Gemeinsamkeiten gängiger deutscher und tschechischer Rechtsformen anhand des Materials der IHK, des Bundeswirtschaftsminis-teriums, eines tschechischen Businessportals, der Europäischen Kommission und einem fachbezogenen Computerspiel. Je Gruppe wurden auch weitere, adäquate Varianten ins Visier genommen, bspw. die Genossenschaft oder die britische Limited Company. Ein Hauptaugenmerk lag auf der Europäischen Gesellschaft SE. Alle Optionen wurden schließlich auf Herz und Nieren geprüft, also Vor- und Nachteile abgewogen. In der Überschau in Form einer stillen Galerie kamen die Kernpunkte der Rechtsformwahl zutage.
Diese bildeten die Bewertungsgrundlage für die Nutzwertanalyse, die die Schüler am Mittwoch eigenverantwortlich in Excel umsetzten. Außerdem stand Kultur auf dem Programm: Die deutschen Schüler zeigten den Gästen im Rahmen einer Stadtrallye in kurzer Zeit einige Sehenswürdigkeit der Mainmetropole.
Der Tag wurde abgerundet mit einer Betriebsbesichtigung des Würzburger Co-Working-Vereins. Dieser bietet „Einzelkämpfern“ wie Grafikern, Programmieren, Finanzberatern o. ä. die Möglichkeit, statt vom Home-Office in einer vollausgestatteten und preiswerten Bürogemeinschaft zu arbeiten. Gerade für Unternehmensgründer ohne Geschäftsräume ist das eine Möglichkeit, Infrastruktur zu nutzen und Kontakte aufzubauen. Dieses Konzept stellte Christian Huller der Schülergruppe anschaulich vor.
Am Donnerstagmorgen diskutierten die Schüler über die erstellte Analyse. Dabei wurde feinjustiert und eine vorläufige Entscheidung für die Gründung einer „tschechischen GmbH“, der Společnost s ručením omezeným (s. r. o.) gefasst. Ab der Frühstückspause stand der Donnerstag dann im Zeichen von Peter Hrbik. Er ist der Leiter des Competence Center Investorenberatung & Recht der deutsch-tschechischen Industrie- und Handelskammer. Mit ihm konnten wir einen Gastredner gewinnen, der den Kern unseres Projekts getroffen hat und extra aus Prag angereist ist. Seine sprachlichen Kenntnisse, seine Tätigkeit als Anwalt und seine offene Art erleichterten den Schülern den Zugang zu seinem Vortrag. Anschließend diskutierten die Schüler rege mit diesem Experten über ihre verschiedenen Arbeitsergebnisse und validierten sie anhand vieler Tipps aus der Praxis.
Sehr fundiert konnten sie so am letzten Projekttag ihre Ergebnisse in einer arbeitsteilig erstellten Präsentation zusammenfassen und vorstellen. Auch die Grundlagen für einen umfassenden Businessplan wurden gelegt. Die Funin s. r. o. kann somit bei der nächsten Schülerbegegnung am Firmensitz in Brno ihre Arbeit aufnehmen und erste Kaufverträge schließen und analysieren. Wir sind gespannt und freuen uns auf den weiteren Verlauf dieses Projektes, so der Tenor aller Beteiligten im abschließenden Feedback.
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