Finnland im Frühling-
ERASMUS-Aufenthalt im hohen Norden
Dass wir Schülerinnen und Schüler zum Praktikum nach Finnland schicken, ist mitlerweile fast schon Gewohnheit. Dieses Mal gelang es uns, Praktikumsplätze für je eine Auszubildende im Bereich Medienkaufleute und eine angehende Kauffrau für Büromanagement zu finden. Beide sind im zweiten Lehrjahr. Die Auszubildenden werden drei Wochen in finnischen Unternehmen mitarbeiten. Dafür werden sie von der Berufsschule freigestellt und erhalten Sonderurlaub von ihren Betrieben, bei denen wir uns ausdrücklich für ihr Entgegenkommen bedanken wollen.
Was die Azubis während ihres Auslandsaufenthalts erleben, haben diese hier für Sie zusammengefasst:
16. April 2019
Nachdem wir am gestrigen Montag spätabends in Finnland angekommen sind, war heute unser erster Tag in Espoo.
Zu Beginn des Tages stand ein Treffen mit unserer Ansprechpartnerin hier in Finnland auf dem Plan. Wir haben sie in einer Berufsschule getroffen. Sie hat uns sehr nett begrüßt und mit uns ein paar organisatorische Punkte durchgesprochen. Anschließend haben wir von ihr Tipps bekommen, was wir in unserer freien Zeit alles in Helsinki und in Espoo unternehmen können. Im Anschluss stand ein Rundgang durch die finnische Berufsschule an.
In Finnland verläuft die Ausbildung ein bisschen anders als bei uns in Deutschland. Hier sind die Schüler nicht parallel zur Schule in einem Unternehmen. In der Berufsschule lernen sie sehr viel Praktisches, bevor sie in die jeweiligen Unternehmen gehen und dort den Rest ihrer Ausbildung absolvieren. Jeder Fachbereich hat seine eigenen Lehrräume. So dürfen die Frisöre in der Berufsschule dort schon echte Kunden begrüßen. Maurer bauen ein kleines Haus in der Werkstatt und die Tischler verfolgen verschiedene Projekte. Alles in allem war der Rundgang sehr spannend. Wir fanden es toll zu sehen, wie die Berufsschule dort aussieht und wie der Unterricht dort abläuft.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen ist Elina, unsere Ansprechpartnerin, noch mit uns das Regional-Ticket für Bus/Bahn/Fähre etc. kaufen gegangen. Anschließend haben wir den Treffpunkt für den nächsten Tag ausgemacht und uns dann von ihr verabschiedet.
Da der Tag noch jung war, sind wir nach Helsinki gefahren und sind von dort aus mit der Fähre auf die Insel Suomelinna gefahren. Suomelinna ist eine alte Seefestung, die aus mehreren miteinander verbunden Inseln besteht. Entlang der Festung führen Spazierwege durch Parkanlagen und zu Museen. Tatsächlich leben auf dieser Insel auch ca. 700 Menschen.
17. April 2019
Heute war unser erster ‘richtiger’ Arbeitstag. Wir haben unsere Ansprechpartnerin Elina in Leppävaara, einem Stadteil von Espoo getroffen, von wo aus sie uns jeweils zu unserem Praktikumsplatz begleitet hat.
Anna-Lena
Mein Arbeitstag startete um 9 Uhr. Ich arbeite in einer Bibliothek im Sello-Einkaufszentrum in Lepävaara, Espoo, ca. 10 Minuten mit dem Bus von unserer Unterkunft entfernt.
Zuerst hat mir ein Mitarbeiter die ganze Bibliothek gezeigt. In Finnland sind diese nicht so wie bei uns aufgebaut. Hier gibt es neben Büchern und CD´s noch 3D-Drucker, Schneidemaschinen, Textildrucker, Nähmaschinen auch Musikräume und viele andere spannende Dinge. Meine erste Aufgabe war es, die CD´s, die von Kunden bestellt wurden, aus den Regalen zu suchen. Anschließend habe ich, gemeinsam mit einer Kollegin, die Schneidemaschine und den Textildrucker getestet. Ich durfte eine Tasche bedrucken und mir einen Sticker ausschneiden lassen. Am Nachmittag habe ich schon die ersten Kunden bedient. Viele haben Probleme mit dem Drucker. Andere brauchen Materialien, wie zum Beispiel eine Schere oder Stifte. Wenn ich einem Kunden nicht weiterhelfen konnte, dann habe ich ihn an meine Kollegen verwiesen.
Nach Feierabend bin ich mit der Metro nach Helsinki gefahren und ein bisschen durch die Stadt und am Hafen entlang spaziert. Hier gibt es richtig schöne Sehenswürdigkeiten und das Wetter ist im Moment wirklich toll!
Viktoria
Ich konnte heute ausschlafen, da ich mich heute erst um 13:00 Uhr mit Elina getroffen habe, die mich dann zu meinem Praktikumsplatz zur Deutschen Bibliothek im Zentrum von Helsinki gebracht hat. Mein Arbeitstag startete heute erst um 14 Uhr, dafür ging er auch bis 20 Uhr. Nach Ankunft in der Bibliothek wurde ich erst einmal herumgeführt und mit den Kollegen bekannt gemacht. Da es sich um eine Deutsche Bibliothek handelt, sprechen natürlich auch alle Deutsch. Mir wurde gezeigt, was ich zu tun habe, wenn Kunden etwas ausleihen möchten. Meine erste Aufgabe heute war es, einigen Büchern Kürzel zuzuordnen, sodass sie nach dem Schema einsortiert und wiedergefunden werden können. Danach durfte ich mich erst einmal selbst umschauen und in den Büchern ein bisschen stöbern. Am Abend fand eine Veranstaltung in der Bibliothek statt. Das war auch der Grund für meine ungewöhnliche Arbeitszeit heute. Hierfür stellten wir die Tische um und ein paar Stühle auf, bereiteten einige Snacks vor und stellten Gläser für die Getränke bereit. Robert Seitovirta hielt einen Vortrag über Migrationsliteratur bei der er neben dem Thema der Migration auch auf die Kulturen- und Sprachenvielfalt einging. Anschließend konnte man bei Wein und Snacks mit ihm ins Gespräch kommen und sich austauschen. Es war ein sehr interessanter und aufschlussreicher erster Arbeitstag.
18. April 2019
Heute hatten wir ausnahmsweise einen freien Tag. Elina und ihre Kollegin haben uns überrascht und mit uns und 4 weiteren Praktikanten aus Irland einen Ausflug in den Nuuksio Nationalpark in Espoo gemacht. Wir haben uns heute morgen am Bahnsteig getroffen und sind gemeinsam dorthin gefahren.
Zuerst hatte Elina für uns dort eine Führung gebucht. Die Tour hat mit einem kurzen Film über den Nationalpark begonnen. Wir haben von unserem Guide sehr viel über die verschiedenen Jahreszeiten (besonders über die verschiedenen Winter) in Finnland, über die Natur und die Tiere erfahren. Es gab auch einige Räume, in denen man sich nachgestellte Situationen und Tiere ansehen konnte.
Der Nationalpark verfügt über verschiedene Wanderrouten in verschiedenen Längen. Nach der Führung haben wir uns eine dieser Routen ausgesucht. In der Mitte der Route sind wir bei einer Aussichtsplattform angelangt. Dort konnte man über einen Teil des Nationalparks schauen. Die Aussicht war richtig schön!!
Elina hat auf der Plattform plötzlich einige finnische Spezialitäten ausgepackt. Zum einen Bonbons, die wie Lakritze schmecken. Eine andere Spezialität ist die Karelische Pirogge mit einer dünnen Teighülle und einer Füllung aus Reis oder Kartoffeln. Anschließend konnten wir gestärkt den Rest der Route laufen.
Als wir gegen Nachmittag wieder den Ausgangspunkt erreicht hatten, haben wir an einer Feuerstelle ein Feuer gemacht und bei einem gemütlichen Beisammensein Würstchen gegrillt. Hier konnten wir uns austauschen und noch ein bisschen die schöne Kulisse genießen.
Wir beide sind nach diesem Ausflug noch eine Runde an der Küste in Espoo gelaufen. An einem schönen Platz haben wir zum Abschluss des Tages ein Picknick gemacht.
19. April 2019
Da auch Finnland die Osterfeiertage hat, haben auch wir heute und am Montag frei. Für dieses Wochenende haben wir uns etwas ganz besonderes überlegt:
Eine kleine Reise in den hohen Norden — nach Lappland. Der Tag begann für uns sehr früh, da unser Flug bereits um 7:50 Uhr startete mussten wir bei Zeit aufstehen mussten. Nur mit einem Rucksack bepackt, haben wir uns also um 4 Uhr morgens durch die dunklen Straßen von Espoo zur Bushaltestelle begeben.
Als wir einige Stunden später (so gegen 9 Uhr) in Rovaniemi ankamen, mussten wir feststellen, dass die meisten Läden erst gegen 10 Uhr oder 11 Uhr öffnen. Da heute Feiertag war, haben einige Läden sogar ganz geschlossen. In unserem Apartment konnten wir leider erst ab 15 Uhr einchecken, was die Frage aufwarf, was machen wir in der Zwischenzeit. Kurzerhand beschlossen wir den zugefrorenen Fluss zu suchen, den wir aus dem Flugzeug bereits erspäht hatten. Da Rovaniemi nun nicht all zu groß ist, sind wir schnell fündig geworden. Der Fluss war noch komplett zugefroren und links und rechts am Ufer lag eine Menge Schnee. Wir beschlossen also eine kleine Schneewanderung zu machen und sind am Ufer entlanggelaufen. Teilweise war der Schnee so tief, dass wir bis zu den Knien eingesunken waren. Hier war also all der Schnee abgeblieben, den wir in Deutschland seit Jahren vermissen, dachten wir uns. Als wir gegen Mittag hungrig im Zentrum ankamen, beschlossen wir uns etwas zu Essen zu suchen.
Nach dem Essen war es dann auch Zeit, dass wir in unserer Unterkunft einchecken konnten. Diese befindet sich unweit vom Zentrum, gerade mal einige hundert Meter. Als wir unser Apartment betraten kamen, waren wir wirklich positiv überrascht. Eine eigene Küche, ein Wohnzimmer, Schlafzimmer und ein Bad mit Sauna darf natürlich auch nicht fehlen. Wir packten also unsere Sachen aus und ließen dann den Abend, wie es sich für die Finnen gehört, in unserer eigenen Sauna ausklingen.
20. April 2019
Heute morgen haben wir den Tag mit einer kleinen Shopping-Tour in einem der Einkaufszentrum von Rovaniemi gestartet. Anschließend sind wir mit dem Santa Express zu dem ein paar Kilometer entfernte Santa Claus Village gefahren. Wir hatten die Hoffnung ein paar Rentiere und Huskys zu Gesicht zu bekommen und vielleicht sogar eine Schlittentour mitmachen zu können. Als wir dort ankamen müssen wir zugeben, waren wir etwas enttäuscht. Die sogenannte Husky Farm hatten wir gleich gefunden, allerdings kostete der Eintritt 10€ nur, um ein paar Huskys in viel zu kleinen Gehegen sehen zu können. Da geht’s den Huskys im Berliner Zoo ja besser. Wir sind also weiter zu den Rentieren. Es wurde nicht besser. 5 Rentiere standen je vor Schlitten gespannt in einer Reihe hintereinander am Zaun. Glücklich wirkten diese Tiere nicht auf uns. Auch hatten diese Rentiere kein Geweih mehr. Eine Rentierfahrt, ca. 400m lang kostete 20€ und das Andenkenbild dazu nochmal 15€. Fast 40€ für diesen Spaß also.
Enttäuscht vom Santa Village fuhren wir also wieder zurück nach Rovaniemi wo wir erst einmal überlegten, was wir den restlichen Tag noch machen könnten. Kurzerhand sind wir dann in ein Café gegangen und haben bei Kaffee und Kuchen die Enttäuschung verdaut. Am Abend haben wir unsere Sachen für den Rückflug am nächsten Tag gepackt und sind zum Abschluss des Tages noch eine Runde in unsere Sauna.
Unser Fazit über dieses Wochenende: Kulinarisch hat Rovaniemi auf jeden Fall einiges zu bieten aber sonst gibt’s hier außer Natur, Bäume und Schnee eher nicht so viel. Es war ein entspanntes Wochenende im hohen Norden.
21. April 2019
Heute morgen ging es für uns wieder zurück nach Espoo. Für den heutigen Tag hatten wir beschlossen getrennte Wege zu gehen, da Freunde bzw. Familie von uns hier in der Stadt sind, die wir treffen wollten.
Anna-Lena
Nachdem wir vom Flughafen wieder im Hostel angekommen sind, habe ich direkt meine Sachen gepackt und bin in die Metro nach Helsinki gestiegen.
Eine Freundin von mir absolviert ein Auslandssemester in Helsinki. Wir waren zum Mittagessen verabredet. Zusammen mit einer weiteren Studentin aus Italien haben wir uns in einem kleinen Café getroffen und Lachsnudeln gegessen. Der Lachs ist einfach lecker in Helsinki!
Wir konnten uns beim Essen austauschen und hatten viel zu erzählen. Mit vollem Magen sind wir anschließend in einen Stadtteil von Helsinki gelaufen. Kallio. Ein Viertel, das bekannt für seine zwanglose und alternative Atmosphäre ist. Da heute Ostersonntag ist, hatten leider viele Vintage- und Second Hand-Geschäfte nicht offen. Auch den Helsinki Winter Garden konnten wir uns leider nur von außen ansehen. Steht aber schon auf meiner ToDo-Liste für die nächste Woche:).
Weiter ging es in ein kleines Viertel mit bunten, finnischen Häuschen und einem wunderschönen See.
Als uns langsam kalt wurde haben wir eines der vielen kleinen Cafés am Straßenrand aufgesucht und uns mit einem Cappuccino und einer lauwarmen Zimtschnecke wieder aufgewärmt. (Übrigens: Wer in Helsinki Urlaub macht sollte UNBEDINGT die Zimtschnecken dort probieren. Ein Traum!)
Nachdem es nun wirklich schon spät geworden war, sind wir noch zum Einkaufen gegangen (die meisten Geschäfte in Helsinki haben auch Sonntags und an Feiertagen geöffnet!) und haben uns anschließend verabschiedet. Auf meinem Nachhauseweg bin ich noch ein wenig am Wasser entlang gelaufen, bevor ich zur Unterkunft gegangen bin.
Viktoria
Meine Eltern sind heute nach Helsinki gekommen und machen hier bis Donnerstag Urlaub. Da hatte es ja gepasst, dass Anna-Lena sich heute mit ihrer Freundin treffen wollte. So konnte ich mich ohne schlechtes Gewissen mit meinen Eltern treffen.
Nachdem wir in unserem Hostel angekommen sind, bin ich erst einmal nach Läpavaara gefahren und habe mich dort mit Lebensmitteln für die kommende Woche eingedeckt.
Wieder zurück im Hostel habe ich dort erst mal gemütlich etwas gegessen. Anschließend bin ich nach Helsinki gefahren und habe mir dort die Zeit vertrieben, bis meine Eltern gelandet waren. Ich bin am Hafen entlang gelaufen und habe mich dort auf dem Markt umgeschaut. Später habe ich dann meine Eltern an ihrem Hotel in Empfang genommen und die wichtigsten Details über Finnland erklärt. Dann habe ich mit ihnen noch ein Restaurant zum Abendessen gesucht und bin anschließend wieder zurück zum Hostel gefahren.
22. April 2019
Ostermontag
Nach dem Frühstück haben wir uns heute spontan auf den Weg nach Helsinki gemacht. Am Hafen haben einige Einheimische einen kleinen Markt aufgebaut. Dort haben wir uns frische Erdbeeren gekauft. Die waren einfach köstlich!
Nach einem kurzen Spaziergang durch die Stadt sind wir vom Hauptbahnhof zum Nuuksio Nationalpark gefahren. Hier gibt es nämlich eine Rentierfarm. Nachdem wir in Rovaniemi leider nicht so viel Glück hatten, wollten wir hier noch einmal eine Rentierfarm besuchen. Nach einem kurzen Fußmarsch waren wir schon da. Es war wirklich kein Vergleich zu Rovaniemi. Zuerst durften wir die Rentiere füttern und streicheln. Anschließend konnten wir in ein kleines Tipi nebenan gehen. Hier gab es ein Lagerfeuer zum Aufwärmen und heiße Getränke. Dort konnten wir auch selbst Stockbrot grillen.
Mit vollen Mägen ging es für uns anschließend mit dem Bus zurück nach Helsinki. Von hier aus sind wir in einen anderen Bus umgestiegen. Der Bus hat uns zum Café Kuusijärvi gebracht. Hier gibt es echte finnische Rauchsaunen, die Savusauna, und normale Elektrosaunen. Das besondere ist, dass man hier nach dem Saunagang zum Abkühlen in einen See gehen kann. Wir haben uns also Tickets gekauft und sind direkt in die Rauchsauna.
By the way… Wusstet Ihr, dass es in Finnland halb so viele Saunen wie Menschen gibt? Die Finnen haben wirklich eine besonere Affinität zur Sauna. Elina, unsere Ansprechpartnerin erzählte uns auch am ersten Tag, dass die Finnen quasi in der Sauna leben. Viele werden dort geboren und auch nach dem Tod wird man in der Sauna ein letztes Mal gereinigt. Der Lebenskreislauf vieler Finnen beginnt und endet also in der Sauna.
Nach dem zweiten Saunagang in der Rauchsauna konnten wir uns auch endlich überwinden in den See zu gehen. Dieser hatte nur ca. 5 Grad… war also wirklich EISKALT!
Nach einer Runde in der Elektrosauna haben wir uns im Café mit einem Burger gestärkt und sind anschließend wieder nach Hause gefahren.
23. April 2019
Anna Lena
Heute stand endlich wieder einmal ein Arbeitstag auf dem Plan. Meine Schicht begann um 10 Uhr. Ich bin allerdings schon um 9 Uhr mit dem Bus zum Sello Einkaufszentrum gefahren und habe mich dort noch ein bisschen aufgehalten.
Zuerst bin ich mit einem Arbeitskollegen die CD-Liste durchgegangen. Wir haben die vorbestellten CDs eingesammelt und eingescannt. Als wir damit fertig waren probierte ich den 3D-Drucker aus. Ich durfte mir zuerst eine Figur aussuchen, dann haben wir diese auf die richtige Grüße eingestellt und die Farbe des Plastiks ausgesucht. Nach ca. 2,5 Stunden war mein Rentier-Schlüsselanhänger fertig.
Nach der Mittagspause half ich einer Kollegin, einen Workshop vorzubereiten. Gegen 14 Uhr sollten Frauen kommen, die nähen oder ihre Hosen verschönern wollten.
Ich habe hierfür einige Sticker aus dem Internet gesucht und diese auf dem passenden Papier ausgedruckt. Anschließend machte ich diese “bügelfertig”, so dass man sie nur noch auf die Kleidung bügeln musste. Als die Damen zum Workshop kamen, half ich ihnen wo ich konnte. Dann war der Arbeitstag auch schon wieder zu Ende.
Anschließend fuhr ich direkt mit dem Zug nach Helsinki. Das Kallio-Viertel in Helsinki ist vor allem für seine Vintage- und Secondhandläden berühmt. Ich stöberte dorthin ein wenig in den Läden. Anschließend machte ich noch einen langen Spaziergang in der Sonne bis zum Hafen. Ohne Google Maps und Karte sieht man hier in der Stadt wunderschöne Ecken! 🙂
Victoria
Zur Abwechslung durften wir heute mal wieder zu unserem Praktikumsplatz. Pünktlich um halb 10 stand ich vor der Tür. Kurz darauf kam auch Marja und schloss die Türe auf. Dann Bereiteten wir erst mal alles vor, sodass wir um 10 Uhr die ersten Gäste begrüßen konnten. Ich bekam gleich eine Aufgabe: In einem Fenster werden jede Woche vier Bücher ausgestellt, die entweder ein gemeinsames Wort, ein gemeinsames Bild haben oder sonst irgendwie optisch zusammen passen. Erst dachte ich, das wäre eine fünf-Minuten Aufgabe, aber es stellte sich heraus, dass es gar nicht so einfach war. Oft war es so, dass ich einen guten Buchtitel gefunden hatte, das Bild auf dem Buch aber nicht dazu passte oder erst gar keins drauf war. Nach langer Recherche wurde ich dann doch fündig und das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Anschließend zeigte Marja mir noch das Ordnungssystem, nach dem die Bücher archiviert werden, sodass ich die zurückgegebenen Bücher einsortieren konnte. Nach der Mittagspause durfte ich mich dann um die Kunden kümmern, die neue Bücher ausleihen wollten. Kurz vor Feierabend bekam ich noch eine neue Aufgabe, die mich wohl auch noch morgen beschäftigen wird. Ich sollte die alten Zeitschriften sortieren und an dem dafür vorgesehenen Platz archivieren.
Nach Feierabend traf ich mich noch mit meinen Eltern und spazierte mit ihnen ein bisschen durch Helsinki. Nachdem ich sie zu ihrem Hotel zurückgebracht hatte, lief ich noch ein bisschen im Park herum und genoss die Sonne. Das Wetter war einfach super heute. Der blaue Himmel spiegelte sich perfekt im Wasser.
24. April 2019
Viktoria
Mein Tag startete heute wieder um 10 Uhr in der Bibliothek. Gleich zu Beginn bekam ich eine neue Aufgabe: Das „Kritische Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“ besteht aus mehreren Ordnern, bei denen es von Zeit zu Zeit Änderungen oder Ergänzungen gibt. Ab und an bekommt die Bibliothek also diese Änderungen zugeschickt. Man muss dann nur die entsprechenden Seiten austauschen bzw. einfügen. Das durfte ich also machen. Da es mehrere Hundert Seiten waren, die es auszutauschen galt, nahm diese Aufgabe einige Zeit in Anspruch. Anschließend führte ich meine Aufgabe vom Vortag, die Magazine zu sortieren und zu archivieren fort.
Melden sich neue Kunden in der Bibliothek an, füllen sie ein Anmeldekärtchen aus. Im Nachhinein tragen wir die Kunden dann noch mit allen Informationen in unser Register-Buch ein. Das war dann meine nächste Aufgabe. Die Bibliothek ist noch sehr altmodisch und alles wird hier handschriftlich festgehalten, was die Arbeit durch unleserliche Schrift oft erschwert. Aber bald soll die Bibliothek ein neues EDV-System bekommen.
Nach der Mittagspause durfte ich – wie gestern – für zwei weitere Fensterbretter passende Bücher zusammen suchen. Diese Aufgabe finde ich immer sehr spannend, da man sich hier viele Gedanken dazu machen und die Bücher ein bisschen besser kennen lernen kann. Danach habe ich die Kundenbetreuung übernommen, d.h. Ausleihen zurückgenommen und einsortiert.
Kurz vor Feierabend habe ich noch eine neue Aufgabe bekommen: Magazine nach ihrem Inhalt zu sortieren und zu überlegen, wo in der Bibliothek in welchem Themenbereich man diese einordnen kann. Diese Aufgabe wird mich auch morgen wohl noch eine Weile beschäftigen, da ich die Bibliothek und die ganzen Themenbereiche noch nicht so gut kenne.
Nach Feierabend habe ich mich nochmal mit meinen Eltern getroffen, da diese morgen wieder abreisen. Wir waren Essen und sind anschließend mit den E‑Cityrollern ein bisschen herumgefahren.
Am Abend habe ich mich dann noch mit Anna-Lena am Hauptbahnhof getroffen.
Anna-Lena
Ich hatte heute Spätschicht in der Bibliothek, musste also erst um 12 Uhr anfangen zu arbeiten. Deshalb bin ich nach dem Frühstück in Espoo am Wasser entlang gelaufen. Heute war es so warm wie noch nie. Wir brauchten mittags nicht einmal eine Jacke. Gegen 11 Uhr nahm ich dann den Bus zur Bibliothek.
Heute war nicht wirklich viel los in der Bibliothek. Am Abend sollte ein Bastel-Workshop für Frauen stattfinden. Gemeinsam mit einer Kollegin lief ich durch die Bibliothek und suchte nach Teilnehmern. Wir trafen vor der Mittagspause noch einige Vorbereitungen und suchten Material heraus. Nach meiner Mittagspause hatte ich ein Meeting mit dem Chef und der “Abteilungsleiterin”. Sie fragten mich, was ich in Deutschland arbeite und wie es mir hier gefällt. Außerdem machten wir einen Termin aus, an dem Viktoria mich in der Bibliothek besuchen wird. Am Ende sprachen wir noch meinen Schichtplan durch.
Um 16 Uhr begann der Workshop und es sind einige Frauen und Kinder erschienen. Heute hatten sie die Möglichkeit Postkarten/Grußkarten zu gestalten und zu bekleben. Ich durfte mich auch beteiligen und habe einige Grußkarten gestaltet. Um 18 Uhr war mein Arbeitstag zu Ende.
Ich setzte mich direkt in den Zug und fuhr nach Helsinki um mich dort mit Viktoria zu treffen. Vom Bahnhof aus ging es mit dem Bus in den Stadtteil Tölöö. Hier steht das berühmte Café Regatta. Wir hatten uns beide schon den ganzen Tag darauf gefreut. Es gab für uns beide eine heiße Schokolade mit Sahne und ein Gebäck. Anschließend liefen wir noch ein paar Meter zum Sandstrand und sahen uns den Sonnenuntergang dort an. Nach einem kurzen Abstecher bei Lidl ging es für uns zurück in die Unterkunft.
25. April 2019
Anna-Lena
Meine Schicht begann heute um 9 Uhr. Es war wieder nicht so viel los in der Bibliothek. Zuerst suchte ich gemeinsam mit einem Kollegen CDs, die von den Kunden bestellt wurden, heraus. Anschließend ordnete ich die CD´s ein, die zurückgegeben wurden. Einige Personen, die heute Probleme mit dem Drucker hatten, konnte ich außerdem helfen.
Nach meiner Mittagspause durfte ich beim Teammeeting dabei sein. Hier treffen sich Mitarbeiter aus allen Abteilungen um Aktuelles zu besprechen. Ich stellte mich dort kurz vor und erzählt, warum ich hier bin. Anschließend druckte ich noch etwas mit dem 3D-Drucker und stand weiterhin für die Kunden zur Verfügung.
Nach der Arbeit traf ich mich wieder mit der Freundin von Sonntag. Gemeinsam haben wir uns die Felskirche angesehen. Das ist eine Kirche, die in einen Felsen gesprengt wurde. Sieht schön aus von innen. Danach sind wir zur Zentralbibliothek gelaufen und haben uns diese auch von innen angeschaut. Zum Ende haben wir uns dann noch die Kamppi-Kapelle angesehen. Dieses Gebäude besteht nur aus Holz und sieht von außen aus wie ein riesengroßer Topf.
Bei einer heißen Schokolade haben wir den Tag ausklingen lassen.
Viktoria
Wie auch die letzten Tage begann mein Arbeitstag heute wieder um 10 Uhr. Zuerst habe ich ein paar Bücher zurück an ihren Platz gebracht und mich dann wieder meiner Aufgabe von gestern gewidmet: Die Magazine nach ihrem Inhalt zu sortieren und zu überlegen, wo in der Bibliothek in welchem Themenbereich man diese einordnen kann. Das ist gar nicht so leicht, wie es sich vielleicht anhört, denn den Inhalt zu erkennen, also worum es nun wirklich in diesem Buch geht, dafür muss man sich auch ein bisschen in das Buch hineinlesen, was auch wieder Zeit kostet. Aber die hatte ich heute, denn es war einfach nichts los. Bei dem schönen Wetter aber auch verständlich, dass die Leute sich lieber draußen aufhalten.
Nach Feierabend habe ich dann noch ein bisschen die Stadt erkundet und neue Läden gefunden. Dann bin ich noch ein bisschen am Wasser entlanggelaufen und anschließend nach Hause.
26. April 2019
Anna-Lena
Meine Schicht begann heute wieder um 9 Uhr. Zuerst half ich den Kollegen am Empfang die vorbestellten Bücher alphabetisch in die Regale zu ordnen, sodass die Kunden diese gleich finden. Anschließend zeigte mir ein Kollege den Virtual Reality-Raum, wo ich die Virtual Reality-Brille testen konnte. Richtig cool.
Gegen 12 Uhr kam dann Viktoria. Zuerst habe ich sie in der Bibliothek herumgeführt. Danach probierten wir den Vinyl-Cutter aus und bedruckten uns eine Stofftasche. Wir testeten noch einige Maschinen und bis wir uns verguckten, war der Tag auch schon wieder vorbei.
Viktoria
Heute war ich nur kurz an meinem Praktikumsplatz in der Deutschen Bibliothek denn um 12 Uhr durfte ich Anna-Lena in an ihrem Praktikumsplatz in der Sello-Bibliothek besuchen.
Als erstes hat sie mich durch die Bibliothek geführt und mir alles gezeigt. Ich war beeindruckt, denn diese Bibliothek ist sehr viel größer als die Deutsche Bibliothek. Natürlich ist dementsprechend auch das Angebot hier viel größer. Neben Büchern gibt es auch noch CDs, DVDs, die Möglichkeit Taschen zu bedrucken, den 3D-Drucer zu nutzen, einen Musikraum und noch vieles mehr. Nach dem Rundgang haben wir uns als Erstes Taschen bedruckt. Hierzu haben wir am PC ein Design entworfen und dieses dann mit dem Plotter die Konturen gedruckt, sodass wir diese dann entgittern und anschließend mit heißem Druck auf die Tasche pressen konnten. Anschließend haben wir uns noch selbst Buttons gemacht und uns dann noch mit einigen Kollegen unterhalten. Der Tag verging wie im Fluge.
Nach der Arbeit sind wir nach Helsinki gefahren. Da es geregnet hat, haben wir zuerst eine heiße Schokolade in einem Café getrunken und sind anschließend mit der Straßenbahn in den Design District gefahren. In diesem Stadtteil von Helsinki findet man viele kleine Vintageläden, Boutiquen, Ateliers und Cafés. Wir sind dort ein wenig die Straßen entlang gelaufen, bis wir keine Lust mehr hatten. Dann sind wir zur Old Market Hall gefahren und haben dort unser erstes Rentiersandwich gegessen. Es hat richtig gut geschmeckt und wir waren begeistert!
27. April 2019
Schon im Voraus hatten wir für heute eine Fahrt mit der Fähre nach Tallinn, in die Hauptstadt Estlands, gebucht. Für uns ging es um 5 Uhr los zum Kreuzfahrthafen.
Gegen halb 10 sind wir schon auf der anderen Seite der Ostsee angekommen und haben uns direkt auf den Weg zur bekannten Altstadt von Tallinn gemacht.
Vorbei an unzähligen Blumenläden und der Stadtmauer standen wir ein wenig später endlich zwischen alten, bunten Fachwerkhäusern. Das war einfach wunderschön dort. In jeder Straße haben wir etwas tolles entdeckt. Auch die Aussichtsplattformen haben wir direkt besucht. Hier kann man über ganz Tallinn und den Hafen blicken. Zum Mittagessen ging es für uns zum weltbesten Pfannenkuchenladen, dem “Kompressor”. Wer einmal nach Tallinn geht, der muss dort unbedingt einen Pfannenkuchen essen!
Gestärkt haben wir unseren Rundgang vollendet und sind zum Ende noch einmal auf der Stadtmauer entlang gelaufen.
Am Abend ging es dann schon wieder zurück nach Helsinki, wo wir uns die Statue „Bad bad Boy“ angesehen haben. Es ist eine rosa farbene Statue, die einen nackten, urinierenden Jungen zeigt. Eines der Reiseziele, die man in Helsinki besucht haben muss.
Insgesamt war es ein anstrengender, aber sehr schöner Tag auf der anderen Seite der Ostsee.
28. April 2019
Nun ist auch schon die zweite Woche zu Ende.
Für heute hatten wir erneut einen Tagesausflug geplant. Bevor wir aber in die kleine, bezaubernde Stadt Porvoo gefahren sind, die ca. 1 Stunde östlich von Helsinki liegt, waren wir im Café “Ekberg” frühstücken. Gegen Mittag sind wir gestärkt zum Bus gelaufen.
Schon durchs Fenster haben wir die kleine Straßen und die bunten Häuser gesehen und konnten es gar nicht abwarten auszusteigen und die Stadt zu erkunden. Zuerst sind wir am Fluss entlang gelaufen und haben uns die Stadt von der anderen Seite aus angesehen. Von hier aus kann man auch die kleinen roten Häuser sehen, die am Fluss entlang stehen. Diese gelten als das Wahrzeichen der Stadt. Anschließend ging es für uns in die Altstadt. Hier steht ein buntes Holzhäuschen neben dem anderen. Zahlreiche kleine Läden zum stöbern und Cafés sind hier zu finden. Am Ende der Straße haben wir uns den Dom angesehen. Auch die Schokolade der berühmten Brunsberg-Schokoladenfabrik haben wir probiert:).
Da es heute sehr windig war haben wir uns in einem der kleinen Cafés aufgewärmt und sind zum Abschluss noch am Hafen entlang gelaufen. Mit dem Bus ging es am Abend wieder zurück nach Helsinki, wo wir noch ein bisschen für die nächste Woche eingekauft haben.
29. April 2019
Die letzte Woche ist nun angebrochen…
Anna-Lena
Für mich ging es heute um 9 zur Arbeit. Zuerst durfte ich mit einer Kollegin in das “Grafikzimmer” gehen. Hier können Kunden am Computer InDesign, Photoshop, Illustrator usw. nutzen. Wir haben das Programm Illustrator geöffnet und das “digitale Malbrett” angeschlossen. Hat Spaß gemacht, das zu testen.
Danach habe ich einer Kollegin “Nachhilfe” gegeben. Sie ist nebenbei Sängerin und hat mich gefragt, ob ich ihr bei der deutschen Aussprache helfen kann. Sie hat mir anschließend das Programm gezeigt, in dem alle Bücher und CDs archiviert sind und für den Kunden als Kundenkatalog bereitgestellt werden können. Ihre Aufgabe ist es nämlich, die verschiedenen Dinge einzupflegen.
Nun war es schon Mittag und ich habe mich auf den Weg zur Deutschen Bibliothek in Helsinki gemacht, wo mir Viktoria „ihre“ Bibliothek gezeigt und mir alles erklärt hat.
Viktoria
Mein Arbeitstag begann wie immer um 10 Uhr. Zu Beginn habe ich ein paar zurückgegebene Bücher einsortiert und mich dann wieder an meine Aufgabe gemacht, die Magazine nach ihrem Inhalt sortiert und ihnen einen Platz in der Bibliothek zugeordnet. Selten ist es eindeutig, an welche Stelle dieses Buch nun kommt. Manchmal denke ich, ich habe einen guten Platz gefunden und dann kommt mir noch ein anderer in den Sinn, der genauso gut passt.
Nach der Mittagspause kam Anna-Lena vorbei. Heute war ich an der Reihe ihr meinen Praktikumsplatz zu zeigen. Erst habe ich sie ein bisschen herumgeführt und ihr unsere verschiedenen Themenbereiche gezeigt. Anschließend erzählte ich ihr von meine Aufgabe mit den Magazinen. Schließlich half sie mir, zurückgebrachte Bücher an ihren Platz zurückzubringen.
Nach getaner Arbeit sind wir ein bisschen in der Stadt bummeln gegangen. Das Highlight des Tages war der Süßigkeitenshop, bei dem wir uns beide erst einmal eingedeckt haben :).
30. April 2019
Anna-Lena
Für mich ging es heute um 10 Uhr zur Arbeit. Am Vormittag war nicht so viel los. Um 12 Uhr stand für mich ein Meeting mit meiner Vorgesetzten an. Sie erzählte mir einige Dinge über die Bibliothek und mir ein Feedback über meinen bisherigen Aufenthalt gegeben. Sie hat mich auch einiges gefragt und wollte wissen wie es mir gefallen hat.
Da heute der Tag vor dem 1. Mai, dem Vappu, war, sind drei Finnen zur Mittagszeit in der Bibliothek aufgetreten. Sie haben Frühlingslieder gesungen und hatten die weiße Kappe auf.
Am Nachmittag fand erneut ein Workshop statt. Hier konnten Frauen wieder Kleidung aufhübschen und umnähen.
Viktoria
Mein Arbeitstag startete wie immer um 10 Uhr. Gleich zu Beginn hatten meine Kollegen heute eine zweistündige Besprechung über das neue EDV-System. In dieser Zeit sollte ich das Bibliotheksgeschehen übernehmen und mich um alles kümmern. Also die Kunden hereinlassen, Fragen beantworten und mich um die Ausleihe kümmern. Nach dem Mittagessen konnte ich mich noch ein bisschen meiner Aufgabe mit den Magazinen widmen und dann war der Arbeitstag auch schon vorbei.
Als unsere Schichten vorbei waren haben Anna-Lena und ich uns zum Feedbackgespräch mit Elina getroffen. Wir haben uns eine Stunde lang mit ihr über unsere Praktikumsplätze und unsere Erlebnisse und Eindrücke hier in Finnland unterhalten und uns anschließend verabschiedet.
Nach einem Abendessen ging es für uns nach Helsinki. Um 18 Uhr sollte das Spektakel beginnen. Die Studenten setzten dann einer berühmten Statue die Vappu-Kappe auf.
Es wird gefeiert und getrunken. Überall versammeln sich Menschen und stoßen auf den Frühling an. Es werden Stände aufgebaut, bei denen Süßigkeiten gekauft werden können und überall werden Ballons verteilt.
Der Monat April ging mit einem aufregenden Tag zu Ende…
01. Mai 2019
Vappu
In Deutschland war heute Maifeiertag. Auch in Finnland ist der 1. Mai ein gesetzlicher Feiertag. Vappu ist in Finnland das Fest des Frühlings, der Studenten und der Arbeiter. Heute waren viele Menschen auf den Straßen, haben gefeiert und den Frühling willkommen geheißen. Dabei trugen viele Menschen ihre weiße Studentenmütze, das ist Tradition.
Wir haben heute einen Tagesausflug nach Turku gemacht, eine Stadt an der Südwestküste Finnlands. Turku ist die älteste Stadt Finnlands. Schon als wir aus dem Bus ausgestiegen sind, standen wir direkt in einer feiernden Menschenmenge. Es gab eine Bühne, auf der gesungen und Reden gehalten wurden. Außerdem gab es hier heiße Würstchen und die traditionellen Tippaleipä, was ein Fettgebäck mit Puderzucker ist. Nachdem wir uns nach der 2‑Stündigen Busfahrt erst einmal gestärkt hatten, sind wir den Fluss entlanggelaufen, mit dem Ziel, die 3km entfernte Burg zu erreichen. Unterwegs sind wir noch einigen feiernden Finnen begegnet und konnten sehenswertes entlang des Flusses fotografieren. Nachdem wir dann auch die Burg von Turku gesehen hatten, sind wir wieder in die Stadt gelaufen und haben uns in einem Café bei Blaubeerkuchen und Croissant aufgewärmt. Mittlerweile war das Wetter nämlich ziemlich nass-kalt und windig geworden. Im Anschluss haben wir auf dem Weg zum Busbahnhof noch ein Kaufhaus und einige Verkaufsstände besucht.
Es war ein schöner Tag in Turku, auch wenn das Wetter heute mal nicht so perfekt war.
02. Mai 2019
Anna-Lena
Heute war ein dunkler, regnerischer Tag. Meine Schicht hat um 9 Uhr begonnen. In der Bücherei war wegen des Wetters nicht wirklich viel los. Die CD-Bestellliste war allerdings sehr lang. Fast den ganzen Vormittag habe ich also mit meiner Kollegin die vorbestellten CDs für die Kunden herausgesucht. Ich habe diese dann gleich vor zum Empfang gebracht.
Nach der Mittagspause waren ein paar mehr Kunden da, die Fragen hatten. Ich habe vielen mit dem Drucker helfen können oder Fragen am Computer beantwortet.
Anschließend habe ich mit zwei Kollegen die zurückgegebenen CDs wieder in die Regale geräumt.
Viktoria
Wie gewohnt um 10 Uhr begann mein Arbeitstag. Zu Beginn habe ich mich wieder meiner Aufgabe mit den Magazinen gewidmet. Der Stapel nimmt langsam ab. Später am Tag kam dann eine Schulklasse vorbei, ein Deutschkurs. Zuerst hat Gabi ihnen etwas über die Geschichte der Deutschen Bibliothek erzählt. Ich durfte auch zuhören. So habe ich noch einiges über die Bibliothek erfahren, was ich vorher noch nicht wusste. Gabi hat der Klasse auch einige Bücher vorgestellt, unter anderem das kleinste Buch der Welt. Es hat 26 Seiten auf denen das Bilder-ABC abgebildet ist und es misst eine Größe von 3mm x 2,5mm. Ich war davon ebenso beeindruckt wie die Schüler. Zum Schluss bekam die Gruppe noch eine Führung durch die Räume der Bibliothek. Als die Schulklasse wieder weg war, habe ich noch einige Bücher einsortiert und dann war der Tag auch schon vorbei.
Nach der Arbeit sind wir erst einmal in ein Café gegangen, um uns mit einem heißen Getränk wieder aufzuwärmen. Anschließend sind wir ein wenig durch die Straßen geschlendert und waren ein bisschen bummeln. Nach einem kurzen Abstecher bei Lidl ging es für uns nach Hause.
03. Mai 2019
Viktoria
Als ich heute morgen um 10 Uhr in der Bibliothek erschien, realisierte ich noch gar nicht richtig, dass das heute mein letzter Tag hier sein würde. Ich widmete mich wie immer meiner Aufgabe mit den Magazinen. Nach dem Mittagessen wurde es langsam ernst, als ich mit Marja meine finale Sortierung der Magazine besprach. Am Ende verabschiedeten wir uns herzlich und versprachen uns ein Wiedersehen.
Die drei Wochen in der Bibliothek und in Finnland allgemein gingen rasend schnell vorbei. Es fühlt sich gar nicht an, wie drei Wochen. Eher wie ein paar Tage. Rückblickend können wir sagen, es war eine tolle Zeit, die wir nicht missen möchten. Wir haben in diesen drei Wochen viele neue Menschen und die Finnische Lebens- und Arbeitsweise kennengelernt. Es war für mich etwas neues in einem Land zu sein, dessen Sprache ich nicht spreche oder verstehe. Aber in diesen drei Wochen konnten wir neben dem kulturellen auch unseren Sprach-Horizont etwas erweitern. In diesem Sinne: Nähdään pian!
Anna-Lena
Nun war er auch schon da… der letzte Tag. Es fühlt sich an, als wären wir gerade erst angekommen.
Meine letzte Schicht in der Sello-Bibliothek ging um 9 Uhr los. Dort angekommen, habe ich am Vormittag hauptsächlich CD´s, die zurückgegeben wurden, in die Regale sortiert.
Nach der Mittagspause war die offizielle Verabschiedung von mir und einer anderen Kollegin. Alle haben sich versammelt, wir haben Süßigkeiten geschenkt bekommen und es gab Kuchen. Mit einer Kollegin habe ich anschließend noch Handynummern ausgetauscht.
Dann ging es wieder an die Arbeit. Heute waren viele Kunden da, die Fragen am Computer hatten. Ich habe ihnen so gut es ging geholfen. Auch am Drucker haben wieder jede Menge Leute Hilfe gebraucht.
So ging der Tag ziemlich schnell vorbei.
Nachdem ich mich von allen verabschiedet hatte bin ich mit dem Zug nach Helsinki gefahren.
Dort haben die Freundin aus meiner Heimat und noch eine Studienkollegin von ihr schon auf mich gewartet. Wir wollten heute als “Abschiedsessen” die berühmten Helsinki Happy-Waffel ausprobieren. Die war wirklich so lecker wie sie aussieht:). Anschließend ging es für uns in das Nationalmuseum Helsinki. Das zeigt Finnlands Geschichte ab der Steinzeit.
So war der Tag auch schon fast zu Ende. Wir sind noch einkaufen gegangen und haben uns anschließend verabschiedet.
Der Koffer steht auch schon gepackt im Zimmer und morgen geht der Flieger nach Frankfurt.
Wir hoffen, Euch hat unser kleines Tagebuch über unseren Auslandsaufenthalt gefallen 🙂