Rechtsanwaltsfachangestellte im Amts- und Landgericht
Mit unseren angehenden Rechtsanwaltsfachangestellten besuchten wir in der Vergangenheit regelmäßig Gerichtsverhandlungen. Doch diesen Fachexkursionen hat die Coronapandemie lange einen Strich durch die Rechnung gemacht. Somit konnten viele unserer diesjährigen Abschlussschüler*innen bisher nie an einer Verhandlung teilnehmen. Dabei sind die Vorbereitung von Gerichtsterminen ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit und die Rahmenbedingungen prüfungsrelevant. Deshalb freuten wir uns, als uns ganz knapp vor dem letzten Schultag unserer Abschlussklassen die frohe Kunde aus München (vom Kultusministerium) erreichte, Unterrichtsgänge seien nun wieder möglich. Und obwohl es so kurzfristig und generell noch unüblich war, ermöglichte uns das Amts- und Landgericht Würzburg den Besuch mit den Fachklassen.
Und schon war der Tag gekommen und wir trafen uns bereits um 07:30 Uhr vor den Justizzentren. Doch im Gegensatz zu den Vorjahren konnten wir nicht ohne Weiteres in die Gerichtssäle. Denn durch die Abstandsregeln waren selbst in großen Sälen, in denen früher die gesamte Klasse problemlos Platz gefunden hätte, nur noch sieben, vier oder sogar drei Zuschauer zugelassen. Wie erwartet, mussten wir uns daher aufteilen. Bis 11:00 Uhr hat es gedauert, bis auch die letzten beiden Schüler*innen in einen Saal gekommen sind. Wir mussten viel Geduld beweisen und immer wieder von Tür zu Tür ziehen.
Aber es hat sich gelohnt. Eine Schülerin mailte mir im Nachgang: „Da ich noch nie zuvor in einer Verhandlung oder einem Gericht war, war es wirklich sehr interessant, zu sehen, wie das im Normalfall abläuft. Ich finde, gerade für uns Rechtsanwaltsfachangestellte ist es wichtig, dass wir sowas mal mitbekommen, denn wir haben täglich mit solchen Fällen zu tun. Der Besuch ins Gericht war eine super Idee, ich habe viel Neues erfahren können!“