Was hat Kinder­ar­beit in Indien mit uns zu tun?

Fast fashion oder faire Mode? Terre des hommes informiert

Schü­le­rinnen und Schüler dreier Klassen verschie­dener Berufs­gruppen hatten im Januar Gele­gen­heit, an Work­shops von Terre des hommes teilzunehmen.

Nach einer kurzen Infor­ma­tion über die Arbeit von Terre des hommes  im Allge­meinen, beschrieben die beiden ehren­amt­li­chen Mitar­beiter der Orga­ni­sa­tion das sog. “Sumal­gali-System”:

Dabei arbeiten junge Inde­rinnen, zumeist aus benach­tei­ligten Verhält­nissen, unter ausbeu­te­ri­schen Bedin­gungen für eine bestimmte Zeit in Textil­fa­briken, um eine Mitgift für ihre zukünf­tige Ehe zu verdienen. Knebel­ver­träge mit den Arbeit­ge­bern führen häufig dazu, dass sie dafür gar nicht oder nicht ange­messen bezahlt werden.

Terre des Hommes setzt sich  aktiv gegen das Sumangali-System ein. Die Orga­ni­sa­tion unter­stützt Bildungs­pro­jekten und bietet betrof­fenen Frauen recht­li­chen Beistand. Zudem arbeitet Terre des Hommes gemeinsam mit Vertre­tern der indi­schen Regie­rung  und lokaler Gemein­schaften an nach­hal­tigen Lösungen, um das System lang­fristig abzuschaffen.

Bei unseren Schü­le­rinnen und Schü­lern schafften die Refe­renten im Laufe der Work­shops, ein Bewusst­sein für die nega­tiven Auswir­kungen des Sumangali-Systems. Sie zeigten auf, dass die unfairen Produk­ti­ons­be­din­gungen stark dazu beitragen, dass Klei­dung  in Europa zu extrem nied­rigen Preisen ange­boten wird.

Wie wir durch unser Kauf­ver­halten Einfluss auf  die Produk­ti­ons­be­din­gungen in der Mode­branche Einfluss nehmen können, recher­chierten die Schü­le­rinnen und Schüler im Rahmen einer Grup­pen­ar­beit zu verschie­denen Fair-Trade und Nach­hal­tig­keits­zer­ti­fi­katen. Schnell wurde der Unter­schied zur Fast Fashion klar und von vielen Teil­neh­me­rinnen und Teil­neh­mern der Vorsatz gefasst , beim nächsten Klei­dungs­kauf vor dem Gang zur Kasse einen Blick auf das Etikett zu werfen.

Herz­li­chen Dank den beiden Refe­renten für die Durch­füh­rung der Workshops!

Zeit­gleich mit den Work­shops veran­stal­teten ange­hende Sozi­al­ver­si­che­rungs­kauf­leute der Klasse 12SV1  einen Kuchen­ver­kauf für das Girls Hostel in Pathardi (Indien), bei dem in nur 30 Minuten ein statt­li­cher Betrag von 230,00€ einge­nommen wurde. Im Hostel sind junge Mädchen unter­ge­bracht, die oft weit entfernt von ihren Heimat­dör­fern eine beruf­liche Ausbil­dung absol­vieren, um später ein selbst­stän­diges Leben führen können und nicht dem Sumal­gali-System zum Opfer fallen.

Herz­li­chen Dank Herrn Kees für die Orga­ni­sa­tion und der 12SV1 fürs Kuchen­ba­cken und ‑verkaufen!